Seit der Gründung im Jahr 1872 ist es das oberste Ziel des TÜV Austria die Sicherheit für die Menschen sicherzustellen. Dieser Anspruch an höchste Qualität und Sicherheit ist in den etablierten Themen der TÜV Austria wie z.B.: Aufzugsprüfung, Kesselprüfung und Homologation schon lange verankert. Aber auch bei aktuellen Themen wie IoT, Industy 4.0, Data Security und Elektromobilität geht der TÜV Austria keine Kompromisse im Bereich Sicherheit ein.
Im Thema Elektromobilität wurde bereits bei mehreren Kundenprojekten Erfahrung im Bereich Homologation und Einzelgenehmigung von Elektrofahrzeugen gesammelt. Neben der Sicherheit des Fahrzeugs ist auch die Sicherheit der Ladeinfrastruktur ein wichtiger Punkt. Gerade bei mehreren Ladepunkten an einem Standort ist eine genaue Projektierung sowie ein intelligentes Lastmanagement notwendig um die Funktion am Standort zu gewährleisten.
Durch dieses Know-how und dem Kommittent diese Expertise weiter ausbauen zu wollen, wurden an 3 Standorten des TÜV Austria intelligente, vernetzte Ladeinfrastruktur errichtet. Die gewonnene Erfahrung im Bereich der Ladeinfrastrukturplanung und Installation mit mehreren Ladepunkten hat dazu geführt, dass die TÜV Austria nun österreichweit die Installation, Inbetriebnahme und Prüfung von Ladestationen anbietet.
Als letzter Stein im Puzzle ist neben der Einsetzbarkeit von Elektrofahrzeugen, der Planung und Installation von Ladestationen auch die Prüfung sowie die Homologation von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur ein entscheidender Punkt. Daher wird die Entwicklung und der stetige Ausbau des TÜV Austria – Technology and Innovation Centers, in Wien 23., stark vorangetrieben um auch in Zukunft weiterhin alle Prüfungen aus einer Hand anbieten zu können.
Um eine fundierte Basis für die Entwicklung eines elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuges zu haben, ist die Erhebung des Ist-Zustandes ein wesentlicher Faktor. Gerade im Kommunalen-Sektor müssen Fahrzeuge oft sehr spezialisierte Charakteristika erfüllen. Eigenschaften, die mit hohem Energieaufwand verbunden sind wie zum Beispiel das betreiben von Nebenaggregaten und das Räumen von schneebedeckten Straßen bei tiefen Temperaturen sind besonders für E-Nutzfahrzeuge anspruchsvoll. Hier muss sichergestellt werden, dass selbst bei den widrigsten Bedingungen die Arbeit verrichtet werden kann, ohne das eine Zwischenladung benötigt wird.
Zur Feststellung des Ist-Wertes wurden über 20 Fahrzeuge, jeweils bei hohen sowie niedrigen Temperaturen, mit GPS-Logger ausgestattet und die Fahrprofile aufgezeichnet. Besonderer Wert wurde hier auch auf das Thema Datenschutz und Information gelegt. So wurden alle Fahrer der Partner-Gemeinden, die sich an dem Projekt beteiligt haben, über das Vorgehen informiert. Zusätzlich wurde sichergestellt, dass es keine Rückschlüsse auf einzelne Fahrer möglich sind.
An Hand der aufgezeichneten GPS-Daten konnte anschließend ein Profil erstellt werden aus dem sich Kennwerte wie die Anzahl der Fahrten, die verfügbare Ladezeit am Standort, die Länge der Fahrten, das Höhenprofil der Fahrten und vieles mehr ableiten ließ. Bei der Auswertung der Daten war unter anderem die Überprüfung auf Plausibilität entscheidend da z.B.: durch Unterbrechung der GPS-Verbindung Sprünge in der Aufzeichnung entstehen konnten.
Die parallel Entwickelten Komponenten durch die Projektpartner Tobias, AIT und Akku Designer wurden anschließend auf den erhobenen Ist-Zustand abgestimmt und es konnte eine deutliche Übererfüllung der Kriterien festgestellt werden.
Nach der Fertigstellung des Prototyps durch die Projektpartner wird an Hand einer nationalen Zulassung die Homologation durch den TÜV Austria erfolgen. Dadurch wird der wichtige Schritt vom Konzeptfahrzeug auf Privatgelände hin zum vollwertigen Erprobungsfahrzeug auf öffentlichen Straßen gemacht.